Außenvakuumierer vs. Kammervakuumierer – Der ultimative Vergleich

Lidl Vakuumiergerät Silvercrest - Vorstellung
Außenvakuumierer wie dieser Silvercrest von Lidl bieten für den Einstieg eine gute Basis.

Lebensmittel länger haltbar machen, vakuumieren für Sous-vide oder Wildfleisch hygienisch verpacken – ein Vakuumierer ist in vielen Küchen längst kein Luxusgerät mehr. Doch wer sich einen anschaffen möchte, steht schnell vor der Entscheidung: Reicht ein günstiger Außenvakuumierer? Oder lohnt sich der Griff zum deutlich teureren Kammervakuumierer?

In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen und mein Wissen mit dir. Ich zeige dir die wichtigsten Unterschiede zwischen Außen- und Kammervakuumiergerät, erkläre die Vor- und Nachteile beider Gerätearten und helfe dir dabei, herauszufinden, welcher Vakuumierer wirklich zu deinem Alltag passt – egal ob du gelegentlich etwas einfrierst oder regelmäßig große Mengen verarbeitest. Los geht’s.

Wie funktionieren Außenvakuumierer und Kammervakuumierer eigentlich?

Bevor du dich für ein Gerät entscheiden kannst, solltest du erst einmal verstehen, wie diese beiden Vakuumierer-Typen überhaupt funktionieren. Denn auch wenn beide Gerätearten das gleiche Ziel haben – nämlich die Luft aus einem Beutel zu entfernen und diesen luftdicht zu verschließen – unterscheiden sie sich im Aufbau und in der Arbeitsweise deutlich.

Der Außenvakuumierer / Balkenvakuumierer – einfach und kompakt

Rommelsbacher VAC385 Vakuumiergerät - Vakuumieren
Bei einem Außen- oder Balkenvakuumierer wird das Vakuumgut außerhalb des Gerätes vakuumiert und verschweißt.

Bei einem Außenvakuumierer (auch Balkenvakuumierer genannt) liegt der gefüllte Vakuumbeutel nebst Vakuumgut außerhalb des Geräts. Ich lege lediglich die Beutelöffnung auf die Schweißnaht im Inneren, schließe das Gerät, und schon startet der Vakuumierprozess. Die Luft wird dabei nur aus dem Beutel selbst abgesaugt – das Gerät erzeugt also kein Vakuum in dem umliegenden Raum.

Damit das überhaupt funktioniert, braucht das Außenvakuumiergerät spezielle Strukturbeutel, also Beutel mit einer geriffelten oder geprägten Innenfläche. Diese Struktur sorgt dafür, dass die Luft zuverlässig durch kleine Kanäle zum Saugpunkt geleitet wird – sonst würde sich die Beutelränder beim Absaugen direkt aneinander pressen und den Luftfluss blockieren.

Sobald die Luft entfernt wurde, verschweißt der Außenvakuumierer die Beutelöffnung mit einem Schweißdraht – und der Inhalt ist sicher verpackt.

Die Bedienung ist wirklich einfach, aber gerade bei flüssigen oder feuchten Lebensmitteln stößt diese Technik schnell an ihre Grenzen (mehr dazu weiter unten).

Wenn du meinen Top Empfehlungen für Außenvakuumierer mal beim Arbeiten über die Schulter schauen möchtest, empfehle ich dir dieses Video:

Der Kammervakuumierer – Profi-Technik für perfekte Ergebnisse

Caso VacuChef 40 Kammervakuumierer - Praxistest
Bei einem Kammervakuumierer wird der komplette Vakuumbeutel in die Kammer gelegt. Diese wird dann komplett abgesaugt.

Ganz anders funktioniert ein Kammervakuumierer. Hier wird der gesamte Beutel samt Inhalt in eine geschlossene Kammer gelegt. Sobald der Deckel geschlossen ist, wird nicht nur die Luft aus dem Beutel gezogen, sondern die gesamte Kammer wird luftleer gepumpt. Das bedeutet: Der Druck sinkt im ganzen Innenraum – und dadurch auch im Beutel.

Was ich dabei besonders beeindruckend finde: Weil der Druck innerhalb und außerhalb des Beutels gleichmäßig reduziert wird, verformen sich die Beutel nicht so stark, und es ist sogar möglich, flüssige oder feuchte Lebensmittel ohne Probleme (zb. Heraussaugen von Sauce aus dem Beutel) zu vakuumieren. Die Flüssigkeit wird nämlich nicht angesogen, da kein Unterdruck nur im Beutel entsteht, sondern in der gesamten Kammer.

Nachdem die gewünschte Vakuumstufe erreicht ist, verschweißt der Kammervakuumiergerät den Beutel und lässt kontrolliert Luft zurück in die Kammer. Der atmosphärische Druck von außen presst den Beutel dadurch perfekt an den Inhalt – das Ergebnis ist ein gleichmäßiges, stabiles Vakuum wie aus der Profiküche.

Auch hier gebe ich Einblicke in die Funktionsweise anhand meiner Kammervakuumierer-Empfehlung Caso VacuChef 40. Schau einfach das Video um mal einen solchen Vakuumiervorgang zu sehen:

Meine Erfahrungen mit dem Außenvakuumierer – praktische Vorteile und klare Grenzen

Mein erster Vakuumierer war damals ein Außenvakuumierer – so wie viele vermutlich starten: kompakt, einfach zu bedienen und relativ günstig in der Anschaffung. Für den Einstieg war das eine gute Wahl, denn im Alltag meistert er viele kleine Aufgaben problemlos. Ich kann Käse, Wurst oder Fleisch vakuumieren und so länger haltbar machen.

Diese Vorteile bietet ein Außenvakuumierer:

  • Der Preis ist unschlagbar: Viele Modelle wie zum Beispiel der Rommelsbacher Vac 385 kosten unter 100 €, und das reicht für den Hausgebrauch völlig aus. Schau gerne mal in meinem Ranking für eine komplette Übersicht.
  • Das Gerät ist schön kompakt: Es passt mit etwa 40×20 Zentimetern bequem in meine Küchenschublade oder ins Regal und ist schnell einsatzbereit.
  • Die Bedienung ist kinderleicht: Beutel einlegen, Deckel schließen, auf „Vakuum & Schweißen“ drücken – fertig.
  • Ich kann ihn flexibel einsetzen: Auch unterwegs, beim Campen oder im Ferienhaus, funktioniert er problemlos und ist schnell transportiert.
  • Strukturierte Beutel finde ich überall: Im Supermarkt oder online gibt es viele Anbieter – allerdings zu einem gewissen Preis. Für meine persönlichen Empfehlungen habe ich dir einen extra Artikel rund um passende Vakuumbeutel zusammengestellt.

Diese Nachteile bietet ein Außenvakuumierer:

  • Ich bin auf Strukturbeutel angewiesen: Nochmal das Thema Vakuumbeutel: diese speziellen Beutel sind deutlich teurer als die glatten Industriebeutel für Kammervakuumierer.
  • Die Vakuumleistung ist begrenzt: Gerade bei größeren Fleischstücken bleibt oft ein wenig Restluft zurück, was die Haltbarkeit reduziert. Ein Kammervakuumierer bietet hier höhere Vakuumqualität.
  • Flüssigkeiten machen echte Probleme: Marinaden oder Fleischsaft werden gerne aus dem Beutel rausgesaugt – das verschmutzt das Gerät und kann sogar Schaden verursachen.
  • Feuchte oder empfindliche Lebensmittel sind kritisch: Hackfleisch oder Fisch vakuumiere ich nur mit viel Vorsicht oder friere sie vorher leicht an.
  • Die Ergebnisse sind nicht immer perfekt: Manchmal zieht das Gerät die Luft nicht gleichmäßig ab – vor allem bei größeren Beuteln oder unregelmäßigen Formen.

Für einfache Anwendungen bin ich mit dem Außenvakuumierer zufrieden. Wenn ich jedoch größere Mengen verarbeite oder auch mal Suppen, Eintöpfe oder Marinaden vakuumieren möchte, stoße ich schnell an die Grenzen dieser Geräteklasse. In solchen Fällen wünsche ich mir oft die Leistung und Flexibilität eines Kammervakuumierers.

Warum ich inzwischen öfter zum Kammervakuumierer greife – und wo seine Grenzen liegen

Seit ich regelmäßig größere Mengen vakuumiere – ob Wildfleisch, Sous-vide-Portionen oder auch mal Suppen und Eintöpfe – arbeite ich zunehmend mit einem Kammervakuumierer. Der Unterschied zum einfachen Außenvakuumierer ist enorm: Das Gerät ist größer, schwerer und teurer, ja – aber die Ergebnisse sind auf einem ganz anderen Level. Vor allem bei empfindlichen oder flüssigen Lebensmitteln ist das für mich inzwischen unverzichtbar geworden.

Diese Vorteile bietet ein Kammervakuumierer:

  • Starkes, gleichmäßiges Vakuum: Mein Gerät zieht die Luft bis auf -0,95 bar raus – das ist fast vollständiges Vakuum. Das bedeutet: deutlich längere Haltbarkeit meiner Lebensmittel.
  • Ich verwende glatte Beutel: Die sind nicht nur günstiger als Strukturbeutel, sondern auch in vielen Größen verfügbar – und ich kann sie oft sogar in Großpackungen kaufen.
  • Flüssigkeiten sind kein Problem mehr: Suppen, Eintöpfe, Soßen oder marinierte Steaks vakuumiere ich jetzt ohne Sauerei – der Kammervakuumierer zieht alles sauber und zuverlässig.
  • Ideal für Sous-vide-Garen: Ich bekomme luftfreie Versiegelungen – perfekt, damit die Beutel beim Garen nicht aufschwimmen oder sich lösen.
  • Ich kann mehrere Beutel gleichzeitig verarbeiten: Gerade bei Vorratspaketen oder bei Wild lohnt sich das enorm – die Effizienz spart mir viel Zeit.
  • Robustes Profigerät: Mein Modell ist für den Dauerbetrieb gebaut und macht auch nach 100 Beuteln am Stück keinen Mucks – ideal auch für kleine Gewerbebetriebe.

Diese Nachteile bietet ein Kammervakuumierer:

  • Der Preis ist eine echte Investition: Für ein solides Gerät zahle ich mindestens 400 bis 500 €, und nach oben ist viel Luft – das muss man sich gut überlegen.
  • Das Gewicht ist nicht zu unterschätzen: Mein Modell wiegt über 15 kg und steht fest auf der Arbeitsfläche – nichts, was man mal eben wegräumt.
  • Nichts für kleine Küchen oder Camper: Wer wenig Platz hat, wird schnell genervt sein – der Kammervakuumierer braucht Raum und Strom.
  • Etwas Einarbeitung nötig: Ich musste mich erst mit Programmen, Vakuumstufen und Schweißzeiten vertraut machen – nicht kompliziert, aber auch nicht selbsterklärend.
  • Je nach Modell recht laut: Die Pumpe arbeitet kräftig – da sollte man nicht direkt daneben telefonieren wollen.

Trotz der Nachteile möchte ich meinen Kammervakuumierer nicht mehr missen. Für alle, die regelmäßig größere Mengen verarbeiten oder empfindliche Produkte wie Flüssigkeiten vakuumieren wollen, ist er für mich ganz klar die bessere Wahl – auch wenn er seinen Preis hat.

KriteriumAußenvakuumiererKammervakuumierer
Preis💰💰💰💰💰💰
BedienungEinfachEtwas komplexer
Flüssigkeiten✅✅✅
Haltbarkeit & VakuumleistungMittelHoch
BeutelpreiseHoch (Strukturbeutel)Niedrig (Glatte Beutel)
PlatzbedarfGeringHoch

Fazit – Welcher Vakuumierer passt zu mir?

Nach vielen Stunden in der Küche, unzähligen vakuumierten Portionen und dem Vergleich beider Gerätetypen weiß ich: Es gibt nicht den einen „richtigen“ Vakuumierer – es kommt ganz darauf an, wie und wie oft ich vakuumiere.

Für den normalen Haushalt, gelegentliches Einfrieren oder als Einstieg ist ein Außenvakuumierer absolut ausreichend. Er ist günstig, kompakt und leicht zu bedienen – ideal, wenn ich mal ein Stück Fleisch oder Käse luftdicht verpacken möchte. Seine Grenzen zeigen sich aber schnell, wenn ich feuchte Lebensmittel, Flüssigkeiten oder größere Mengen verarbeiten will.

Der Kammervakuumierer ist deutlich professioneller – nicht nur in der Leistung, sondern auch in der Vielseitigkeit. Ich kann Flüssigkeiten ohne Probleme vakuumieren, glatte und günstigere Beutel verwenden und mehrere Portionen effizient vorbereiten. Für mich lohnt sich das Gerät vor allem, weil ich regelmäßig vorkoche, Reste einfriere und oft Sous-vide gare. Klar, der Preis und Platzbedarf sind nicht zu unterschätzen – aber wenn man ernsthaft und regelmäßig vakuumiert, ist der Kammervakuumierer meiner Meinung nach die beste Lösung.

Mein Tipp: Wer nur ab und zu etwas haltbar machen möchte, fährt mit einem guten Außenvakuumierer völlig okay. Wer jedoch häufiger kocht, auf Vorrat arbeitet oder auch mal Flüssigkeiten vakuumieren will, sollte über einen Kammervakuumierer ernsthaft nachdenken. Die Investition zahlt sich auf lange Sicht aus – bei Qualität, Haltbarkeit und Komfort.


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